Ungünstiger hätten die Rahmenbedingungen für das Spiel der Surheimer Zweiten im Schönauer Alpenstadion kaum sein können. Eine bittere Pleite in der Vorwoche, ein Auswärtsspiel beim starken Tabellendritten, dass nicht verloren werden durfte – und zu allem Überfluss nur 10 Spieler, die sich auf den Weg machten.
Kurzfristig musste Trainer Ossi Frömter noch einen Spieler an die zeitgleich spielende erste Mannschaft abgeben, was bedeutete, dass sein Team von Anfang an in Unterzahl in das Spiel gehen musste.
Damit war klar, dass man hier keine andere Wahl hatte, als zu verteidigen was das Zeug hält. Und das machten die zehn Gelbschwarzen grandios. Die vorgegebene Verschiebe-Taktik, die den fehlenden Spieler kompensieren sollte, wurde toll umgesetzt und ließ die Hausherren ein ums andere Mal verzweifeln.
Das im BSC-Spiel wenig nach vorne ging – geschenkt! Nichts anderes als dieses 0:0 war die Zielvorgabe. Trotzdem hatte Surheim Chancen, die das Spiel auch komplett auf den Kopf hätten stellen können. Die gefährlichste Möglichkeit in der ersten Hälfte hatte Maxi Lederer dessen 20m-Knaller haarscharf am rechten Lattenkreuz vorbeizischte. Auch eine Flanke von Matthias Höhn kam gut vors Tor, die Stürmer verpassten knapp. Christian Hellmeier und Ossi Frömter konnten einige gute Angriffe starten, blieben aber meist am gegnerischen 16er hängen. Ansonsten dominierte Schönau II das Spiel klar, arbeitete sich aber an den gut gestaffelten Surheimern vergeblich ab und probierte es meist mit Distanzschüssen oder weiten Flanken aus dem Halbfeld – erfolglos.
In der Halbzeit schwor Frömter seine 10 Mann noch mal ein, hier alles aus sich raus zu holen. Langsam glaubte das Team, dass hier wirklich was zu holen war. Und so ging man auch in die zweite Hälfte: diszipliniert defensiv und mit enormen Kampfeswillen. Christian Strasser ackerte in der Innenverteidigung als wäre er voll im Training (Trainingsbesuche: 0), genauso Jan Stüber (Trainingsbesuche: 0) und Sebastian Mader (Trainingsbesuche: ca. 4), der einen umsichtigen Libero gab. Die Schönauer Angriffe wurden immer mehr, aber auch immer verzweifelter. Es kamen kaum Abschlüsse aufs Tor, und wenn, dann war BSC-Keeper Hinterreiter zur Stelle. Mitte der Halbzeit hatte Hellmeier sogar die Führung für den BSC auf dem Kopf, konnte den Ball aber nicht mehr platziert genug aufs Tor drücken.
Gegen Ende der Partie war der Kräfteverschleiß bei den BSClern deutlich zu merken, man versuchte die Minuten so schadlos wie möglich herunter zu spielen und bediente sich dabei meist langen Befreiungsschlägen. Die Hoffnung, dass Christian Hafner oder Hellmeier vielleicht einen Ball unter Kontrolle und an der aufgerückten SG-Abwehr vorbeibringen könnten, erfüllte sich zwar nicht, aber der Schlusspfiff rückte näher. Bei der letzten Aktion, ein Freistoß zentral aus knapp 25 Metern, eilte sogar Schönaus Keeper mit nach vorne und kam mit der Hacke an den Ball. Bernhard Hinterreiter stürzte sich aber auf die Kugel – danach pfiff der Referee das Spiel ab und der BSC Surheim II konnte jubeln. 0:0 beim Tabellendritten – 90 Minuten in Unterzahl. Ein kleines Wunder.
Da zeitgleich die Konkurrenz aus Laufen und Anger ihre Spiele verloren haben, bleibt die Hoffnung bestehen, am letzten Spieltag noch gleich zu ziehen. Ein BSC-Heimsieg gegen den SV Leobendorf und eine Niederlage von Anger oder Laufen sind die Voraussetzungen um ein Entscheidungsspiel zu erzwingen.